Wirksamkeit von Tierversuchen

„Tierversuche versprechen Heilung“? – Wirksamkeit der Tierversuche

Im Interview vom 17.06.2013 erläutert Professor Eberhart Zrenner warum Tierversuche neue Therapiemethoden fördern.

„Wir haben auch sehr viele Tiermodelle heute, die genetisch veränderte Erkrankungen haben, die beim Menschen auftreten. Natürlich nehmen dadurch die Möglichkeiten zu, solche Therapiemethoden zu fördern.“

Im Interview lässt Prof. Zrenner diese Aussage klingen als hätten wir zufällig heutzutage viele Tiermodelle, also Tiere, die die gleichen genetisch veränderten Erkrankungen aufweisen wie Menschen. Fakt ist aber, dass Tierexperimentatoren diese Tiere genetisch verändern oder diese mit Krankheiten infizieren, welche diese Tiere von alleine nicht bekommen würden.

„Um Rheuma zu simulieren, werden Ratten Chemikalien oder Bakterien in ein Gelenk gespritzt, wodurch es zu einer Entzündung kommt. Epilepsie löst man durch giftige Chemikalien oder Stromstöße im Gehirn aus. […] Durch eine Giftinjektion zerstört man bei Ratten die Insulin bildenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse, um Zuckerkrankheit zu simulieren. Krebs wird durch Injektion von Krebszellen in Mäuse produziert.“
(Corina Gericke, Was Sie schon immer über Tierversuche wissen wollten, 2011)

Zudem kann man die Aussage, dass durch künstlicher Erzeugung artfremder Krankheiten die Möglichkeiten neuer Therapiemethoden zunehmen, stark bezweifeln und damit die Wirksamkeit der Tierversuche in Frage stellen:

„Eine am 11. Januar 2013 in der wissenschaftlichen Fachzeitschrift International Journal of Medical Sciences veröffentlichte Studie bestätigt erneut, dass Tierversuchsergebnisse nicht auf den Menschen übertragbar sind. Die beiden Wissenschaftler von der Organisation Americans For Medical Advancement, Kalifornien, kommen nach ihrer Analyse zu dem Schluss, dass selbst bei einer verbesserten Standardisierung von »Tiermodellen« diese kein geeignetes Mittel sind, um Reaktionen des Menschen auf Medikamente und andere Stoffe vorherzusagen.“

„So waren bereits rund 100 Impfstoffe gegen HIV im »Tiermodell« wirksam, jedoch keiner davon beim Menschen. […] Gleiches gilt für Rückenmarksverletzungen, bei denen 22 Wirkstoffe im Tierversuch einen therapeutischen Effekt zeigten, nicht aber beim Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass aus in führenden Fachjournalen erschienenen Studien tierexperimenteller Grundlagenforschung ein neues Medikament entsteht, liegt bei 0,004 Prozent.“

Quelle:  Ray Greek and Andre Menache Titel: Systematic Reviews of Animal Models: Methodology versus Epistemology Zeitschrift: International Journal of Medical Sciences 2013

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